
Du genießt allein oder mit Freunden einen leckeren Joint oder ziehst an einem Vaporizer. Sobald du richtig high bist, bekommst du Heißhunger und greifst zu einer Tüte Chips oder anderen Leckereien. Ehe du dich versiehst, ist die ganze Tüte verputzt. Danach bereust du deinen Fressrausch – aber du hattest eben die Munchies. Doch woher kommt dieser plötzliche Fresskick eigentlich, und kann man etwas dagegen tun? In diesem Blog erfährst du mehr.
Inhaltsverzeichnis
- Warum bekommt man Hunger von Cannabis?
- Warum hat man besonders Lust auf Junkfood?
- Verursacht jede Sorte Munchies?
- Was kann man gegen die Munchies tun?
- Sind Munchies gefährlich?
- Quellen
Warum bekommt man Hunger von Cannabis?
Cannabis kann Signale im Gehirn stören. Du hast zum Beispiel das Gefühl, hungrig zu sein, obwohl du eigentlich satt bist. Hauptverantwortlich dafür ist die wichtigste Substanz in Cannabis: THC. THC bindet an Cannabinoidrezeptoren im Gehirn – insbesondere an die CB1-Rezeptoren, die unter anderem den Appetit regulieren. Darüber hinaus verstärkt Cannabis Geruchs- und Geschmacksempfindungen, indem es den Bulbus olfactorius (Riechkolben) beeinflusst. Dadurch riecht und schmeckt Essen intensiver und angenehmer. Plötzlich wird Toast mit Erdnussbutter und Essiggurke zur Delikatesse. [1][2]
Warum hat man besonders Lust auf Junkfood?
Okay, jetzt wissen wir, dass beim Highsein alles viel besser schmeckt. Und wir wissen, dass es schwierig ist zu unterscheiden, ob wir wirklich hungrig sind oder ob das Gras daran schuld ist. Bleibt die Frage: Warum greifen wir dann ausgerechnet zu ungesundem, verarbeitetem Essen statt zu einer gesünderen Alternative?
Siehst du – es geht auch anders!
Auch hier macht es uns THC nicht leicht. Es aktiviert nämlich das Belohnungssystem im Gehirn und fördert dort die Ausschüttung von Dopamin – dem Neurotransmitter, der dafür sorgt, dass wir Lust und Belohnung empfinden. Essen mit viel Zucker, Fett und Salz sorgt für einen direkten Dopamin-Schub. Unser Körper verlangt nach Dopamin – und genau Junkfood gibt uns dann dieses fette Extra an Befriedigung.
Als zuckriges Sahnehäubchen senkt THC außerdem die Aktivität im präfrontalen Kortex – dem Bereich, der für rationales Denken und Selbstbeherrschung zuständig ist. Das macht es noch wahrscheinlicher, dass wir die Chipstüte öffnen und leer essen, einfach weil wir uns noch schlechter beherrschen können. [3]
Verursacht jede Sorte Munchies?
Nein, nicht jede Sorte Cannabis führt zu einem Fresskick. Einige Eigenschaften bestimmen, ob und wie stark die Munchies auftreten.
Indica vs. Sativa
Indica-Gras stammt ursprünglich aus dem Hindukusch-Gebirge in Afghanistan und ist an den kurzen, breiten Blättern zu erkennen. Indica ist bekannt für seine entspannende und beruhigende Wirkung und gilt als besonders appetitanregend.
Sativa-Gras stammt aus wärmeren Regionen und hat lange, schmale Blätter. Man sagt, Sativa wirke eher anregend und kreativitätsfördernd – mit weniger Einfluss auf den Appetit.
Heutzutage sind die meisten Sorten Hybride – Kreuzungen aus beiden Typen. Du suchst eine 100% Indica-Sorte? Dann probier mal Master Kush von unserer Hausmarke!
THC vs. CBD
Wie oben beschrieben, ist THC ein Hauptauslöser für Heißhunger. Gras mit hohem THC-Gehalt beeinflusst also auch stark den Appetit. Eine weitere wichtige Substanz ist CBD. CBD bindet nicht direkt an CB1-Rezeptoren, sondern moduliert sie – dadurch kann THC schlechter andocken. In der Praxis bedeutet das: Das Verhältnis zwischen THC und CBD beeinflusst stark, ob du Hunger bekommst oder nicht. Du willst keinen Fresskick? Dann wähle Grapefruit CBD, eine klare Sorte mit hohem CBD-Gehalt und fast keinem THC.
Terpene
Terpene sind aromatische Moleküle, die in vielen Pflanzen vorkommen – auch in Cannabis. Sie bestimmen den Duft, Geschmack und die Wirkung des Grases. Neben einem hohen THC-Gehalt beeinflusst auch das Profil der Terpene den Heißhunger. Sorten mit viel Myrcen, Linalool, Limonen oder Beta-Caryophyllen regen den Appetit besonders stark an.[4]
Mehr über Terpene erfahren? Lies diesen Blog.
Individuelle Unterschiede
Zuletzt spielen auch individuelle Faktoren eine große Rolle – jeder reagiert anders auf Cannabis:
- Genetik: Manche Menschen haben weniger empfindliche Cannabinoid-Rezeptoren.
- Toleranz: Der Körper gewöhnt sich an die Wirkstoffe und reagiert weniger stark.
- Ernährung: Wenn du gerade gegessen hast oder bestimmte Nährstoffe fehlen, reagiert dein Körper anders.
- Stimmung: Stress, Depression oder Ablenkung können Hungergefühle unterdrücken.
- Medikamente: Einige Medikamente beeinflussen das Endocannabinoid-System oder den Appetit.
- Hormone: Menstruationszyklus und Stresshormone können sich auf das Hungergefühl auswirken.
Cannabis wirkt also nie bei allen gleich – und die Reaktion kann stark individuell variieren.
Was kann man gegen die Munchies tun?
Es kann ziemlich schwer sein, all den leckeren Snacks zu widerstehen – besonders wenn du mit roten, glasigen Augen eine Chipstüte anstarrst. Wenn du gerade eine Diät machst, ist es erst recht frustrierend. Deshalb hier ein paar Tipps, wie du dich optimal auf die Munchies vorbereiten kannst.[5]
7 Tipps gegen Munchies
1. Zu festen Zeiten essen
Regelmäßige Mahlzeiten helfen, dein Hunger- und Sättigungsgefühl zu normalisieren – und reduzieren das Snacken zwischendurch.
2. Vor dem Kiffen Sport machen
Bewegung ist gesund und gleicht Kalorien aus. Eine Cardio-Einheit vor dem Kiffen kann helfen.
3. Gesündere Snacks wählen
Snacks müssen nicht ungesund sein. Kauf clevere Alternativen wie ungesalzene Nüsse oder Snackmöhren – du wirst überrascht sein, wie gut die schmecken, wenn du stoned bist.
4. Andere Sorte ausprobieren
Wenn du regelmäßig Fressflashs bekommst, probier eine andere Sorte aus. Unsere Hinweise oben helfen dir bei der Auswahl.
5. Beschäftige dich
Weniger Versuchung durch Ablenkung: Lies ein spannendes Buch, zocke ein Spiel oder werde kreativ. So vergisst du schnell den Hunger.
6. Zähne putzen
Nach dem Kiffen die Zähne putzen oder Mundwasser benutzen – das erfrischt und reduziert gleichzeitig die Lust auf Snacks durch den Minzgeschmack.
7. Nicht auf leeren Magen kiffen
Iss vorher etwas, um späterem Fressdrang vorzubeugen. Halte auch immer eine Wasserflasche bereit – hilft auch gegen trockenen Mund.
Sind Munchies gefährlich?
Nein, Munchies sind nicht gefährlich. Langfristig können sie aber deinen Essrhythmus, dein Gewicht und deinen Insulinhaushalt beeinflussen. Ab und zu eine Pizza mit Erdnusssauce oder Popcorn mit Schokoaufstrich ist okay – solange du sonst auf deine Gesundheit achtest.
Übrigens: Cannabis wird auch medizinisch eingesetzt – zum Beispiel bei Essstörungen oder Therapien. Dass Gras Munchies auslöst, ist also nicht nur negativ.
Quellen
- Kirkham, T. C. (2009). Cannabinoids and appetite: Food craving and food pleasure. International Review Of Psychiatry, 21(2), 163–171. https://doi.org/10.1080/09540260902782810
- News: Why does smoking pot give you the. . . (CNN News) - Behind the headlines - NLM. (z.d.). NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/search/research-news/8942/
- Manipulation Checking the Munchies: Validating Self-Reported Dietary Behaviors during Cannabis Intoxication – ISHE. (z.d.). https://ishe.org/volume-34-2019/manipulation-checking-the-munchies-validating-self-reported-dietary-behaviors-during-cannabis-intoxication/
- Kalcheff-Korn, S. (2023, 21. November). 5 Terpenes to Boost Your Thanksgiving Appetite. Realm Of Caring Foundation. https://realmofcaring.org/5-terpenes-to-boost-your-thanksgiving-appetite/
- Keating, C. (2022, 30. September). How to stop the munchies when you’re high. Leafly. https://www.leafly.com/news/lifestyle/how-to-stop-munchies-when-high